Die Apostolischen Väter

von Alexandra Walterskirchen
Die Apostolischen Väter- griechisch-deutsche Paralellausgabe“

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In der Studienausgabe „Die Apostolischen Väter“ vom Mohr Siebeck Verlag werden zweisprachig – im altgriechischen Original und in der anerkannten deutschen Übersetzung von F. X. Funk/K. Bihlmeyer und M. Whittaker – die unveränderten Schriften der Apostolischen Väter veröffentlicht. Bei den „apostolischen Vätern“ handelt es sich um christliche Autoren bedeutsamer, geistlicher Schriften unmittelbar aus der Zeit nach den Aposteln, d.h. dem späten ersten und der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. Sie sind die „Folgegeneration“, die nach den Aposteln gelebt und noch direkten Kontakt zu den Aposteln bzw. ihren Lehren hatte, weswegen ihr überliefertes Wissen ganz besonders kostbar ist und dem Leser Einblick in den christlichen Glauben in seiner Ur-Form gibt. Diese altgriechisch-deutsche Parallelausgabe ist einzigartig auf dem Buchmarkt, da heute leider ansonsten die alten Studienausgaben über die Kirchenväter nur noch in Antiquariaten zu finden sind und nicht mehr neu aufgelegt werden.

Das Buch „Die Apostolischen Väter“ enthält nachfolgende neun Schriften, die gewöhnlich zu den apostolischen Vätern gezählt werden, jeweils mit einer nützlichen Einleitung und Literaturhinweisen (der Text selbst ist dann im altgriechischen Original und in der deutschen Übersetzung abgedruckt):

  • Die Didache (unbekannter Verfasser)
  • Der Barnabasbrief (unbekannter Verfasser)
  • Erster und Zweiter Clemensbrief von Clemens I., Bischof von Rom, dritter Papst nach Petrus
  • Die sieben Briefe des Ignatius von Antiochien
    1. An die Epheser
    2. An die Magnesier
    3. An die Traller
    4. An die Römer
    5. An die Philadelphier
    6. An die Smyrnäer
    7. An Polykarp (Bischof von Symrna)
  • Der Polykarpbrief
  • Poylkarpmartyrium (Brief bzw. Bericht über den Märtyrertod des Bischofs Polykarp)
  • Papiasfragmente und Quadratusfragment (von Papias, Bischof von Hierapolis in Phyrgien, und Quadratus, Apostelschüler)
  • Diognetbrief (Verfasser unbekannt)
  • „Hirt“ des Hermas (Bußschrift im Gewand einer Apokalypse von einem unbekannten Christen namens Hermas)

Der „Hirt“ des Hermas nimmt aufgrund seiner Länge einen Großteil des Buches ein; die anderen Schriften sind kürzer. Am Ende des Buches findet sich ein Bibelstellenverzeichnis der einzelnen Schriften, was für weitere Studien und Nachforschungen sehr hilfreich ist. Die deutschen Übersetzungen der Originaltexte sind gut verständlich und leicht lesbar.

Besonders interessant ist der erste Brief des Heiligen Clemens I., der von 88-99 n. Chr. Papst war, noch von Petrus persönlich zum „Bischof von Rom“ geweiht wurde und auch von Paulus im Neuen Testament erwähnt wird (Philipperbrief 4,3): Dieser gibt dem Leser einen Einblick in das Ur-Christentum, die frühe Zeit der Kirche, ihre Theologie und Beziehung zu anderen Kirchen im Römischen Reich. Clemens I. starb den Märtyrertod, nachdem ihn Kaiser Trajan in die Steinbrüche von Chersones verbannt hatte und dann – nachdem Clemens durch wundersame Weise eine Quelle für die durstigen Gefangenen gefunden und zahlreiche Menschen getauft hatte – mit einem Anker am Hals ins Meer stürzen ließ.

Sehr eindrücklich ist seine Beschreibung der Heiligen Eucharistie als göttliches Opfer (1. Clemens 40): „Da uns nun dies offenbar ist und wir einen Einblick erhalten haben in die Tiefen der göttlichen Erkenntnis, sind wir verpflichtet, alles der Ordnung gemäß zu tun, was der Herr zu festgesetzten Zeiten zu vollziehen befohlen hat, (dass nämlich) die Opfer und Dienste [Liturgie] vollzogen werden. Er hat ja nicht befohlen, sie sollten aufs Geratewohl oder ohne Ordnung stattfinden, sondern zu festgesetzten Zeiten und Stunden. Wo und durch wen er den Vollzug will, hat er selbst durch seinen allerhöchsten Befehl bestimmt, damit alles heilig geschehe und in Wohlgefallen angenehm sei seinem Willen. Die also zu festgesetzten Zeiten ihre Opfer darbringen, sind (Gott) angenehm und selig; denn indem sie den Vorschriften des Herrn folgen, verletzen sie die Ordnung nicht.“ (S. 125)

Mein Fazit: Bei den Schriften der Apostolischen Vätern handelt es sich um wahre Perlen der Kirchengeschichte, die jeder Katholik gelesen und in seiner Bibliothek haben sollte. Sie versetzen den Leser zurück in die Anfänge des Christentums und zeigen ihm wahren, unverfälschten christlichen Glauben. Sehr empfehlenswert.

Mohr Siebeck Verlag
Griechisch-deutsche Parallelausgabe auf der Grundlage der Ausgaben von Franz Xaver Funk/Karl Bihlmeyer und Molly Whittaker. Mit Übersetzungen von M. Dibelius und D.-Koch.
Neu übers. und hrsg v. Andreas Lindemann und Henning Paulsen
Gebunden, 574 Seiten
Sprache: Deutsch/Griechisch
Erscheinungsdatum 1992
ISBN 978-3-16-145887-3
39,00 Euro

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