Elternschule

von Helene Walterskirchen

„Elternschule“
von Jörg Adolph und Ralf Bücheler

 

 

 

In diesem Dokumentarfilm von Jörg Adolph und Ralf Bücheler müssen nicht Kinder in die Schule, sondern Eltern – so glaubt man zumindest, wenn man den Titel liest. Im Film selbst geht es jedoch ganz klar um sogenannte „schwer erziehbare“ kleine Kinder, die mit ihren Eltern scheinbar „Katz und Maus“ spielen und sich die Rolle des Opfers und des Täters wie einen Ball zuspielen. Mal ist der eine das Opfer, mal der andere.

Im Film sind die Kinder die bösen Monster, jedoch sind Kinder nur der Ausdruck ihrer Eltern und deren Persönlichkeit. Betrachtet man sich die Gesichter und das Verhalten der Eltern, primär der Mütter, die im Film am meisten gezeigt werden, so zeigt sich ziemlich viel Kälte, Unverständnis, Affenliebe statt echter Liebe, Nichtakzeptanz der eigenen Persönlichkeit, aber auch der Persönlichkeit des Kindes, das manipuliert, aber nicht gefördert werden soll. Es sind Mütter bzw. Eltern, die die Aufgabe ihrer Elternschaft nicht kennen, nicht verstehen, nicht begreifen und die nicht bereit sind, sich dem zu stellen, was man Kind und Fördern der Persönlichkeit des Kindes nennt. Mit einer Affenliebe am Kind zu hängen und ihm jeden Wunsch zu erfüllen, hat gar nicht mit dem zu tun, was man liebevolles und dennoch strenges „Fördern der Persönlichkeit des Kindes“ nennt.

Die Elternschule, um die es in diesem Film geht, ist ein wichtiger Bestandteil, damit der Karren der sogenannten „Kindererziehung“ bei den betroffenen Personen nicht noch weiter in den Dreck gerät. Es geht bei der Elternschule, die hier gezeigt wird, leider nicht um eine liebevolle, respektvolle und verständnisvolle Beziehung zwischen Mutter/Eltern und Kind, sondern nur darum, dass das verzogene Kind und die das Kind verzogene Mutter bzw. Eltern, irgendwie im Alltag miteinander funktionieren können. Die Zeit, eine liebevolle Beziehung zwischen Mutter/Eltern und Kind herzustellen, ist bei der gezeigten Therapie nicht vorhanden, denn wie will man der Mutter/den Eltern beibringen, dass die sogenannte „Affenliebe“ oder Verliebtheit ins eigene Kind gar nichts mit der wirklichen Liebe, die man für sein Kind haben sollte, zu tun hat? Es bleibt zu vermuten, dass die hier gezeigten Eltern bereits selbst aus ihrer eigenen Erziehung durch ihre Eltern einen Schaden erlitten haben. Wie also sollten sie es bei ihren Kindern besser machen?

Ein Film, der betroffen und traurig macht, weil echte, tiefe, herzliche Liebe zwischen Kind – Mutter/Eltern darin überhaupt nicht vorkommt – etwas das für jeden von uns doch das Wichtigste im Leben ist.

Kinostart: 11. Oktober 2018

Regie: Jörg Adolph, Ralf Bücheler
Kamera: Daniel Schönauer
Musik: Spiritfest
Produktion: if… Productions
Produzent: Ingo Fliess

VERLEIH: Zorro Film in Zusammenarbeit mit mindjazz pictures

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